Immer flüssig bleiben: So erstellen Sie einen Liquiditätsplan!

„Flüssig“ – also liquide – zu sein, ist eine entscheidende Voraussetzung für erfolgreiche Geschäfte. Aber wie finden Sie heraus, ob Sie als Unternehmen zahlungsfähig sind und wie lange Sie es voraussichtlich noch sein werden? Ein detaillierter Liquiditätsplan hilft Ihnen: Sie erfassen dabei Ein- und Auszahlungen und errechnen die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel.
Gerade in angespannten wirtschaftlichen Zeiten bekommt eine Frage für Unternehmer besondere Bedeutung: „Was kann ich tun, um meine Liquidität besser im Blick zu haben?“ In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie mit einer konsequenten Liquiditätsplanung mehr Sicherheit bekommen.
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Warum ist Liquidität überhaupt so wichtig? Die Antwort: Nur wenn ein Betrieb liquide ist, verfügt er über ausreichende Mittel, um seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Schmilzt das Geld auf dem Firmenkonto zu schnell dahin, kann ein Unternehmen in Turbulenzen geraten. Im schlimmsten Fall rutscht es in die Insolvenz. In Krisenzeiten geht das oft schneller als man denkt. Sogar dann, wenn die Umsätze stimmen.

Ein gutes Instrument, dieses unternehmerische Schreckensszenario zu vermeiden: eine professionelle Liquiditätsplanung. Hier die wichtigsten drei Schritte:

Zuerst gilt es, sich Klarheit zu verschaffen. Und zwar über alle liquiden Mittel in Ihrem Unternehmen und über die sicheren Zahlungseingänge der nächsten Tage und Wochen. Dazu gehören Zahlungseingänge aus Umsatzerlösen, Guthaben und Kassenbestände. Wer kann Sie dabei unterstützen? Am besten Ihre Finanz- und Lohnbuchhaltung und Ihr Steuerberater. Auch relevant für Ihren Liquiditätsstatus: In welchem Umfang verfügen Sie über Kreditlinien, die kurzfristig gezogen werden könnten? All das hilft Ihnen, Ihre aktuelle und künftige Zahlungsfähigkeit besser einzuschätzen.

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Im zweiten Schritt entwickeln Sie unterschiedliche Szenarien. Diese stellen mögliche Umsatzentwicklungen und deren Folgen für den Geldfluss (auch „Cashflow“) dar. Mögliche Szenarien können von „es läuft so weiter wie bisher“ über „es läuft besser“ bis zu einem größeren oder sogar kompletten Umsatzeinbruch reichen. Immer unter der Maßgabe: Die Ausgaben laufen normal weiter! Wie viele Szenarien Sie erstellen, bleibt Ihnen überlassen. Grundsätzlich gilt: Lieber ein paar mehr als weniger.

Wie kommen Sie dabei zu einer möglichst realitätsnahen Einschätzung? Setzen Sie sich am besten mit Ihrem Team z.B. (Vertrieb, Finanzen, Buchhaltung) zusammen und spielen Sie die künftig möglichen Geschäftsentwicklungen durch. So lassen sich ein möglicher Liquiditätsengpass bzw. ein negativer Geldfluss besser identifizieren.

Die Szenarien sind verabschiedet. Jetzt arbeiten Sie alle gewonnenen Erkenntnisse in Ihren Liquiditätsplan ein. So bekommen Sie einen Überblick über die möglichen künftig anfallenden Einnahmen und Ausgaben und den voraussichtlichen Bestand Ihrer liquiden Mittel. Und zwar je nach Szenario. Legt die Planung nahe, dass Ihr Unternehmen in Zukunft in Zahlungsschwierigkeiten geraten könnte, haben Sie die Möglichkeit Liquiditätssicherung zu betreiben. Zum Beispiel indem Sie Sparmaßnahmen einleiten, Lagerbestände auflösen, Investitionen zurückstellen oder eine Kreditanfrage starten.

Professionelle Liquiditätsplanung – das hört sich kompliziert an? Keine Angst: Ihr Liquiditätsplan lässt sich schon mit einer einfachen Excel-Arbeitsmappe auf den Punkt bringen. Praktische Hilfe bieten übrigens auch entsprechende Software-Lösungen. Oder Sie lassen sich von einem spezialisierten Unternehmen beraten.

Kurz: ein sauberer Liquiditätsplan beruhigt nicht nur Ihre Nerven, sondern schafft auch neue Handlungsspielräume. Übrigens: Die regelmäßige Prüfung der Unternehmensliquidität dient nicht allein dem eigenen Informationsgewinn. Vielmehr ist jedes Unternehmen dazu verpflichtet, das eventuelle Bestehen einer Insolvenzantragspflicht gem. § 15a InsO zu überwachen. In diesem Zusammenhang dient ihr Liquiditätsplanung also auch „Überwachungsinstrument“. Und wenn Sie dabei die oben genannten Fehler vermeiden, wissen Sie jederzeit, wie viel Treibstoff Sie als Unternehmen im Tank haben.

Hinweis: Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen. Holen Sie sich bei Bedarf rechtlichen Rat.
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